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26.03.15, 22:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.03.15, 22:21 von Ledsonne.)
Moin, allerseits.
Ich habe mich entschieden, dieses Jahr auf meiner Fensterbank und später auf der Loggia 2 Tomatenpflanzen anzubauen. Das war eigentlich mehr spontan und da ich gerne experimentiere, dachte ich, ich versuche einfach mal die Samen aus Supermarkt-Tomaten aufzuziehen. Natürlich auf die Gefahr hin, dass da was Komisches rauskommen kann, wenn ich die F2-Generation eines Hybriden erwischt habe, was bei einer Pflanze auch anscheinend der Fall ist.
Entschieden habe ich mich für die Mini-Rispentomate von Edeka und die große Fleischtomate, die ebenfalls an der Rispe verkauft wird. Die Samen der Fleischtomate waren schon am 25. Februar gekeimt, die der Mini-Rispentomate am 2. März. So hat die Fleischtomate natürlich etwas Vorsprung bekommen, aber nicht so viel, dass ich mir den riesigen Entwicklungsunterschied erklären kann, der mit jedem Tag größer wird, obwohl sie die selben Bedingungen bekommen.
Da ich schon einiges an Erfahrung mit dem Pflanzenwuchs unter Led-Licht habe, indem ich Versuche dazu durchführte ( hier sind z.B. einige zu finden), habe ich mir schnell eine Led-Lampe zusammengebaut. Einfach 3 Cree XM-L auf einen CPU-Kühler mit Wärmeleitkleber geklebt, darauf noch einen Lüfter + selbstgebauten Reflektor + Konstantstromquelle und fertig ist die Lampe. Die ersten Wochen fand die Zusatzbeleuchtung in einer Kartonbox mit weißen Wänden und 20cm * 20cm Fläche und 30cm Höhe statt. Danach als die eine Pflanze zu groß wurde, habe ich mir eine Art "Grow-Tonne" aus dickem weißen Papier gebastelt, um möglich viel Licht auf die Pflanze zu lenken.
So geht um 4 Uhr in der Box das Licht an und die beiden Pflanzen stehen da etwa bis 8 Uhr morgens, wo ich sie dann auf die Südsüdwest-Fensterbank stelle. In den letzten Wochen hatten wir in Hamburg auch glücklicherweise vergleichsweise viel Sonne. Gegen 17-18 Uhr, wenn die Lichtintensität nachlässt, kommen sie dann wieder in die Grow-Tonne, wo sie bis 22 Uhr Licht bekommen. In der kleinen Box lief die Lampe mit nur 500mA, was in etwa 4,4W Led-Leistung entspricht. In der größeren Tonne läuft die Lampe auf 1A und zieht damit ziemlich genau 9W.
Hier nun die Fotos und beim heutigen Foto sieht man wohlgemerkt schon Blütenansätze, insgesamt hab eich 6 Stück gezählt und 5 sind zu sehen. Ich denke, ich sollte sie lieber abschneiden, damit die Pflanze noch einige Wochen lang Energie in den Wuchs investieren kann? Die kleine Rispentomate werde ich wohl entsorgen und durch eine Mexikanische Honigtomate ersetzen.
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Hallo,
Kompliment, Du machst tolle Fotos!
Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich sich Deine beiden Pflanzen entwickeln.
Die große Pflanze sieht absolut super aus, kein Wunder, bei der Pflege und Beleuchtung!
Vielleicht kannst Du ja mit der kleinen Tomate noch abwarten, aber zur Sicherheit noch eine andere anziehen.
Ich freue mich auf weitere Berichte und Bilder.
Viel Erfolg.
V.G.
Carmen
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Hallo Ledsonne,
dein Bericht ist sehr interessant, ich arbeite völlig ohne zusätzliches Licht und kann wirklich nur staunen. Ich bin sehr interessiert, was ihre weitere Entwicklung angeht, auch die der Kleinen.
Danke für die tollen Fotos.
Gruß
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27.03.15, 10:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.15, 11:24 von Ledsonne.)
(26.03.15, 23:12)es Perlsche schrieb: Hallo,
Kompliment, Du machst tolle Fotos!
Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich sich Deine beiden Pflanzen entwickeln.
Die große Pflanze sieht absolut super aus, kein Wunder, bei der Pflege und Beleuchtung!
Vielleicht kannst Du ja mit der kleinen Tomate noch abwarten, aber zur Sicherheit noch eine andere anziehen.
Ich freue mich auf weitere Berichte und Bilder.
Viel Erfolg.
V.G.
Carmen
Danke, ich mag es Pflanzen zu fotografieren und die Fortschritte möglichst gut in Bildern festzuhalten.
Also die beiden Pflanzen bekommen wie gesagt die selben Umweltbedingungen geboten, entwickeln sich aber extrem unterschiedlich. Kann es sein, dass ich da eine schlechte F2-Generation erwischt habe? Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die meisten Supermarkttomaten Hybride sind.
Zweite Frage: Soll ich die Blüten nun dran lassen oder lieber abschneiden? Zum Rausstellen ist es noch zu früh, da wir hier in HH öfters mal noch Temperaturen unter 5°C haben.
(27.03.15, 07:34)anne63 schrieb: Hallo Ledsonne,
dein Bericht ist sehr interessant, ich arbeite völlig ohne zusätzliches Licht und kann wirklich nur staunen. Ich bin sehr interessiert, was ihre weitere Entwicklung angeht, auch die der Kleinen.
Danke für die tollen Fotos.
Hier ein neues Foto heute Morgen in der größeren Aufzucht-Tonne mit 33cm Durchmesser geschossen:
Weitere Blütenansätze habe ich heute entdeckt:
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Laß die Blüten ruhig dran. Hab auch schon einige. Arbeite selber auch mit Kunstlicht. Allerdings mit LSR. Klappt prima. Allerdings kann ich nicht so große Unterschiede feststellen wie du. Würde einfach mal vermuten, das es auch an der Pflanze liegt. Natürlich sind die beleuchteten Pflanzen größer, kräftiger und dunkler .
LG Manni
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F2-Generationen sind niocht per definitionem schlecht, sie spalten nur manchmal in 2 völlig unterschiedliche Sorten auf. So wie bei Dir.
Ich würde beide wachsen lassen. Daß die eine sich langsamer entwickelt, heißt ja nicht, daß ihre Früchte dann schlechter schmecken.... Vielleicht hast Du an der am Ende viel mehr Freude...
Liebe Grüße, Mechthild
Erst wenn die letzte Fichte verdorrt, der letzte Fluss vertrocknet und der letzte Schmetterling vergiftet ist, werdet Ihr feststellen, dass man Subventionen nicht essen kann.
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Hallo
@Ledsonne: Wie kompliziert war es denn die Led-Beleuchtung selbst zusammen zu bauen? Ich liebäugel auch mit einer selbstgebauten LED Pflanzenbeleuchtung, traue mich da aber bisher nicht ran. Meinst du man bekommt das hin, wenn man eingermaßen begabt ist, aber wenig Erfahrungen mit sowas hat?
Liebe Grüße und euch allen ein sonniges Wochenende (im Garten natürlich)!
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28.03.15, 21:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.15, 21:41 von Ledsonne.)
(28.03.15, 16:13)Bernd78 schrieb: Hallo
@Ledsonne: Wie kompliziert war es denn die Led-Beleuchtung selbst zusammen zu bauen? Ich liebäugel auch mit einer selbstgebauten LED Pflanzenbeleuchtung, traue mich da aber bisher nicht ran. Meinst du man bekommt das hin, wenn man eingermaßen begabt ist, aber wenig Erfahrungen mit sowas hat?
Liebe Grüße und euch allen ein sonniges Wochenende (im Garten natürlich)!
Moin, also im Grunde genommen ist es nicht schwer, solange man die grundlegenden Dinge beachtet.
Bei Leds sind es da hauptsächlich zwei Sachen:
a) Geregelte Stromversorgung
b) Gute Kühlung
Das Erste erreicht man am besten durch eine Konstantstromquelle, diese sind aber je nach Leistung vergleichsweise teuer. Ist eine gute Kühlung gegeben und betreibt man die Leds außerdem weit vom Maximalstrom entfernt, reicht auch locker ein Schaltnetzteil mit konstanter Spannung + Vorwiderstand aus. Eine Strombegrenzung (nicht Spannungsbegrenzung!) ist aber unerlässlich.
Will man eine wirklich große Lebensdauer erreichen, so sollte man die Leds ohnehin nicht mit dem Maximalstrom betreiben. Das hat auch den Vorteil, dass der Wirkungsgrad der Leds bei niedrigen Strömen höher ist. Erreicht z.B. eine Cree XP-G2 R5 2900K (das ist die Farbtemperatur, also Warmweiß in diesem Fall) bei 350mA 42% Wirkungsgrad, so sind es bei 1,5A "nur" noch etwa 28%. Will man 3 Leds betreiben, so empfiehlt es sich diese in Reihe zu schalten und ein 12V Schaltnetzteil zu verwenden. Dabei addiert sich die Flussspannung und diese wird von den 12V abgezogen. Bei z.B. 3V pro Led hat man dann 3V übrig, die man mit dem Vorwiderstand "verbrät" und der Strom berechnet sich dabei zu I = U / R. Bei 1A bräuchte man also einen 3 Ohm Widerstand, wobei der käufliche Wert 3,3 Ohm entpricht.
Wie man die Kühlung konkret umsetzt, hängt von den eigenen Vorgaben ab. Will man z.B. eine Lichtleiste haben, empfiehlt sich ein Aluprofil wo man eventuell noch oben umgedreht ein Alu-T-Profil mit Wärmeleitpaste draufschraubt. Daran kann man auch die Leiste dann aufhängen. Ist wirklich intensives Licht gewünscht, wie in meiner Growtonne, so empfiehlt sich irgendein billiger CPU-Kühler. Die schaffen spielend dutzende Watt an Abwärme abzuführen. Die Leds werden wiederum entweder mit Wärmeleitpaste auf die Kühler geschraubt oder mit einem Wärmeleitkleber geklebt. Dabei muss geachtet werden, dass diese Schicht zwischen der Led-Platine und dem Kühler möglichst dünn wird. Als Faustregel für eine lange Lebensdauer und hohen Wirkungsgrad kann man sagen, dass der Kühler nicht mehr als etwa 55°C warm werden sollte, was in etwa der menschlichen Schmerzgrenze entspricht.
Hier mal zwei Beispielbilder von zwei Led-Lampen die ich ganz schnell aufgebaut habe. Machen optisch zwar nichts her, sind dafür aber von der Kühlung her sehr gut. Die Lampe mit dem Reflektor hat drei in Reihe geschaltete XM-L U2 6500K und die andere die oben erwähnte XPG2 R5 2900K. Die XM-L vertragen dabei übrigens bis zu 3A, die XP-G nur max. 1,5A.
Hier eine alte Lampe, die ich 2008 für meine Pflanzenversuche aufgebaut habe. Das waren 24 kaltweiße Cree XR-E + 6 tiefblaue XR-E, mit insgesamt 70W Leistung.
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Hallo Ledsonne, toll was du da machst. Du scheinst richtig Ahnung von Elektrik zu haben Ich habe leider null Ahnung davon und arbeite mit LSR. Leds sind schon klasse.
Deine Tomi sieht super aus, ist ja irre wie schnell die gewachsen ist und schon Blüten trägt. Ich würde sie auch lassen.
Viel Glück weiterhin und ich freu mich auf deine weiteren Berichte
LG sonne
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Hallo Ledsonne,
ich finde es richtig gut das Du uns an deinem Led zusammenbau und Test teilhaben lässt.
Selbst habe ich 2006 mir eine Led mini Lichtleiste nebst Widerständen für meine Tastatur gelötet die mittels USB am Rechner angeschlossen ist, das sind aber nur einfache Leds von Conrad und keine Power Teile von Cree die Du hast. Sie funzt heute noch bin auch kein Elekriker sondern nur Rohrleger was das löten betrifft habe ich zum Glück eine gute Station und habe es schon früh vom Modelleisenbahn bau gelernt.
Ich liebäugel schon lange mit einer Led Lichtleiste von 2m natürlich auch mit Cree aber leider sind die noch zu teuer. Sie sind ja schon günstiger geworden aber in der Menge die ich dafür brauche....
Meine Angst wär es die Wärme abzuleiten U- Profil wo ein T- Profil gegengeklebt ist ob das reicht.
Sicher ist ein CPU Kühler optimal zum ableiten, leider für meine Zwecke nicht geeignet.
Freue mich schon auf deine weiteren Berichte und wünsche Dir weiterhin viel Erfolg.
LG Jörg
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