Tomaten selbst veredeln

[skylobo]

Das sieht sehr gut aus.
Obwohl ich nicht der große Befürworter von Veredelungen bin, reizt es mich 2017 mal an zu testen.

Weiterhin viel Erfolg..

Ich war ähnlich wie du, nur bevor ich schlechtes von was reden möchte ich mich selber überzeugen, deswegen teste ich es und hab ja gesagt ich werde berichten

Mir gehts genauso. Mein Veredelungsversuch hat nicht geklappt, aber ich versuche es nächstes Jahr nochmal. Dein Foto beeindruckend!

Welches ist die beste Unterlage bei Dir?

Es ist nicht leicht zu Veredlen, viele Faktoren müssen passen

Für mich im Moment ist eindeutig die Maxifort. Grund ist dass sie leicht zu haben ist , man kann sie gleichzeitig setzen wie die wie die edel Sorte was ich super finde, dann kommt es dass sie sehr gleichmäßig wachsen anstatt die anderen. Dann kommt dass der wuchs extrem ist, extrem kräftig und regelrecht die Nährstoffe im Boden aufnimmt. Man darf nicht vergessen ich hab in der Mitte meines GWH frischer Pferde Mist drunter und gesehen ab wie die Miete Katze wo andere Schwierigkeit haben damit. Dazu kriegen manche noch reines Beinwell Jauche und schlucken es

Mehr kann ich dir nicht sagen dazu im Moment, fehlt eigendlich noch der Geschmack. Da werd ich warscheinlich noch 1-2 Monaten warten bis es reif ist, die reif sind sind nicht veredelt und früher gezogen.

Sehr überzeugend!

Nächstes Jahr probiere ich auch mal. Die bei uns so beliebten Green Grape sind ja meist etwas schwächlich auf den Beinen, die kann ich mir "in wüchsig" gut vorstellen. Bei anderen Sorten muss ich mal noch schauen.

Kann ich dir nicht sagen kann nur von mir berichten. Aber nimmt es nicht auf die leichte Schulter ist nicht einfach zu veredelt und wählt eure Unterlage mit bedacht sie sind nicht alle gleich. Wie ich oben schon geschrieben hab

Sieht sehr gut aus!
Bindest Du sie hoch oder lässt Du sie am Boden?

Ich binde sie an, tue aber nicht ausgeizen, bin kein Freund davon, Hans letztes Jahr gemacht und hab mir geschworen nie mehr

Die Veredlung sieht brutal aus!!
Ich bin ganz begeistert! Das beeindruckt mich sehr, vor allem die Unterschiede der Pflanzen.
Kann ich für die Veredlung auch eine robuste schnell wüchsige Tomatensorte wählen? Was sind die Unterlagen eigentlich für Tomaten? Eigenschaften, Geschmack. ?

Hab gehört und gelesen dass man auch normal Sorten nehmen kann, damit kenn ich mich nicht aus. Bei mir sind es nur spezielle F1sorten nur für Veredlung gedacht. Hab Estamino, Protector und Maxifort. Und bis jetzt ist der Maxifort der Renner dann Protector und Estamino was ich überhaupt nicht empfehle.

Was Geschmack angeht kann ich noch nichts sagen, dass kommt erst.

[thomas1970]

Hallo, bin auch neugierig geworden.....
Gab es denn ein Ergebnis, was den Geschmack betrifft ????

[skylobo]

Ja gab es
Ich empfehle es nicht
Wenn du aber mehr Ertrag magst ist es super.

[TomatenMic]

Hallo, bin neu hier und Tomaten habe ich jedes Jahr im Garten.
Nun wollte ich das erste Mal selbst veredeln. 
Da liegen zwar paar F1 Saarkörner dabei aber das wäre zu spät. Ich wollte eh auf meine Kenianische Wild Tomate setzen weil ich Saatgut gewinnen wollte. 

Das ist aber eine Cocktailtomate.

Weiß jemand was mit dem Staatgut passiert? Kreuzt sich das eher positiv zur eigentlichen Edelsorte oder ist es nur Zufall?

Und wenn im kleinen Gewächshaus 3 verschiedene Tomatensorten stehen, wie hoch dann die Wahrscheinlichkeit ist, das ich kein Samenfestes Saatgut erhalte? Zumindest von nicht veredelten.

Würde da eine Folie als Kreuzungsschutz und schütteln an der Pflanze reichen?
Als Samen habe ich dieses Jahr Auria ?, Tiegerella, Harz Feuer, Dancing with the Smurf und Ochsenherz. Bei den 3 aus dem Diskounter Stand nichts von F1. Meint Ihr das es was bringt? Also nicht nur bei Wurzelkrankheiten sondern auch Ertrag?

[Mayapersicum]

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht was Du nun als Unterlage und was als Veredelungssorte verwenden willst.  

Grundsätzlich trägt die Veredelungsunterlage ja keine Früchte. Zwischen Unterlage und aufgepfropfter Tomate besteht also keine Verkreuzungsgefahr.


Die Begriffe "samenfest", "veredelt" und "F1" wirbelst Du wild durcheinander.
Du hast da ein paar Grundlagen nicht verstanden.

F1 = eine Hybridsorte, das heißt sie hat zwei verschiedene Eltern.
Diese Sorten splitten in der nächsten Generation wieder auf. D. h. wenn Du Samen aus den Früchten dieser F1 nimmst, dann hast Du im nächsten Jahr, entweder die Sorte von Elternteil 1 oder Elternteil 2 oder alle möglichen Mischformen davon. Es ist reiner Zufall, wenn eine der Mischformen davon wieder so wird wie deine F1. Da kannst Du auch Lotto spielen.

Veredelung hat nix mit Verkreuzung zu tun.
Veredeln heißt, ich benutze eine Sorte als Unterlage auf die ich eine andere Sorte propfe. Als Unterlage wählt man wüchsige & gesunde Sorten, damit die aufgepfropfte Tomatensorte von der Kraft der Unterlage profitiert. Früchte gibt es nur von der aufgepfropften Sorte.

Samenfest heißt, dass jede Generation von Samen immer wieder die gleiche Sorte ergibt. Also Samen einer Frucht im nächsten Jahr wieder die gleiche Sorte sind. ALLERDINGS: nur unter dem Vorbehalt, dass sich in diesem Jahr nix eingekreuzt hat. Samenfestigkeit ist kein Schutz vor Verkreuzung, sondern sagt nur etwas über die ursprüngliche Sorte aus.
Samenfeste Sorten sind das Gegenteil einer F1-Sorte/Hybride. (siehe oben)

Sortenrein/verhütet bedeutet, dass Maßnahmen ergriffen wurden, dass auf der Blüte kein Pollen einer anderen Sorte landete.
Entweder indem nur eine Sorte angebaut wird oder indem mit einem Teebeutel eine Blütenrispe umschlossen wurde bis sie Früchte bildet oder indem die Blüte vor dem Öffnen bereits mit einem Pinsel bestäubt wurde oder oder oder.

Es gibt sehr viele Methoden eine Blüte vor Fremdbestäubung zu schützen.

Tomaten, die dicht beieinander stehen können jederzeit verkreuzen.

Wo willst Du die Folie anbringen? Dicht rund um die ganze Pflanze? Theoretisch wäre das ein Verkreuzungsschutz, wenn die Folie dicht ist. Praktisch funktioniert das schlecht, weil Du - besonders noch im GWH - einen Hitzestau um die Pflanze produzierst und zudem Kondensfeuchtigkeit in der Folie entsteht. Beides nicht gut für die Pflanze. Das Krankheitsrisiko und das Risiko, dass die Blüten dann einfach abgeworfen werden durch den Hitzestress ist groß.

Die Methode nur eine einzelne Rispe in einen Vliesbeutel/Teebeutel einzuwickeln ist einfacher und pflanzenschonender. Die Verpackung der Rispe wird entfernt, sobald sich kleine Früchte zeigen und der Ast muss dann markiert werden, damit man weiß wo die verhüteten Früchte wachsen.



Wenn sich Sorten verkreuzen, kann kein Mensch vorher sagen, wie das Ergebnis ausfällt.
Das kann irgendwas verbessern:Größe, Geschmack, Krankheitsanfälligkeit
oder optisch was verändern: Farbe/Form/Blüte
oder auch einfach nur eine langweilige Mischung werden, die möglicherweise sogar schlechter schmeckt oder schlechter trägt oder kränker ist etc. pp.

Wenn man ein Merkmal gezielt verändern will, dann muss man sehr viele Pflanzen aus dem verkreuzten Saatgut (einer einzigen Frucht, nicht von verschiedenen Früchten einer Pflanze) aussäen und im nächsten Jahr schauen, ob das gewünschte Merkmal auftritt. Dann muss man diese Sorte mit sich selbst bestäuben und wieder ein Jahr anbauen, um zu schauen, ob sich das Merkmal in der nächsten Generation hält. Wenn ja, dann muss man mindestens 4 Jahre so weiter machen, bis man halbwegs sicher sein kann, dass die Sorte samenfest geworden ist und das Merkmal immer weiter gegeben wird.

[TomatenMic]

Danke für die Ausführliche Antwort. 

Ich habe heute schon herausgefunden wie ich Samenfestes Saatgut von Samenfesten Sorten gewinnen kann. Dafür hole ich mir Teefilter.

Das aus F1 die Gene der Eltern heraus kommen weiß ich ja. 
Eigentlich lag ja die Spirit F1 dabei. Ich habe aber jetzt die Zeit nicht mehr diese auszusähen. Ich möchte dieses Jahres bis Ende August ernten und hoffe das es eher klappt. 
Das das veredeln auch Zeit kostet habe ich eingeplant. Ich muss eh bis Mitte Mai mit den Auspflanzen warten.  Das wird lange genug. Aber die anderen Sorten sind schon zu weit.

Deswegen möchte ich auf der Kenianischen Wildtomate Tindindogo veredeln. Die hatte ich im letzten Jahr schon gezogen und stand alleine auf dem Balkon. Die könnte ich ja theoretisch auch mit ziehen und ernten. Hier im Forum hat ja jemand auch mehrere auf einer veredelt. Da hätte ich gern auch ein Bild gesehen. 

Leider sind bei der Wildtomate nur drei gekommen. Ich habe zwar noch eine Johannesbeer Tomate, aber die wäre womöglich schlechter geeignet.
Ich möchte auch Saatgut der Veredelten Sorte verwenden. Ich wusste nur nicht ob das dann Samenecht ist, also mit Teebeutel. 
Ich habe nämlich gelesen das man von veredelten genau wie bei F1 kein Saatgut Samenfest bekommt. Bzw .bei Veredelten keine nehmen soll. Die Spirit wurde ja nur darauf gezüchtet. Ich dachte ja nur das durch die Unterlage auch was mit den Genen ändert. 

Die Informationen mit der Zucht aus den Früchten für Veränderungen ist interessant.

Was mich noch interessiert ist , ob die Information stimmt das bei der F1 Zucht zwei Eltern über Jahre mit Inzucht verkrüppelt werden. Mich wundert das Wort verkrüppelt. 
Ist das dann eine andere selbst Bestäubung als wenn ich  das immer von der gleichen Pflanze selber mache? Das wird ja nicht so einfach sein zwei Sorten zu Kreuzen die man zuvor Jahre getrennt hatte. 

Ich hoffe das war verständlich. 

[asmx91]

Das ist kein ganz einfaches Thema. Die Veredlung ist gut zu machen. Du mußt 2 Pflanzen anziehen, die Unterlage (auf die wird dann die 2. (abgeschnittene) Pflanze (Edelsorte - die Sorte die Du haben willst) gesetzt.
Die Edelsorte ist die Sorte von der Du Tomaten ernten willst.
Die Unterlage dient dazu, dass die Edelsorte resistenter gegen Bodenschädlinge wie Pilze, Bakterien und Viren wird.
Außerdem soll die Unterlage die Wuchsfreudigkeit der Edelsorte beeinflussen.
Als man noch keine F1er hatte nahm man dazu (als Unterlagen) die Wildtomaten. In Amerika bis ca. 1945 die Wildtomaten aus West Virginia.
Die Gene ändern sich bei der Edelsorte nicht. Edelsorte bleibt Edelsorte. Wenn die Edelsorte aber eine F1 ist, dann geht das nicht.
Nun zur Inzucht: das ist ein heißes Thema. Ich behaupte, wenn man sortenreine Tomaten mit Teebeuteln oder Vliesbeuteln verhütet entsteht Inzucht. Ich Mache es nicht mehr. Bei mir sind alle Pflanzen aus verhüteten Samen verkrüppelt. Das sieht dann so aus: Entweder wachsen die nach 20 cm Höhe nicht weiter oder die Samen keimen nicht.
Das sollte man Biologen die das studiert haben überlassen.

[TomatenMic]

@asmx91
Danke für die Hinweise. Vieles weiß ich ja dazu.
Aber das mit der Samen der Edelsorte war wichtig und beruhigt mich erstmal. Das mit deinen Inzuchterfahrungen klingt erstmal nicht so gut.
Das klingt jetzt ja wirklich wie eine Vorstufe einer F1?. Hättest die womöglich Mal mit einer ebenfalls verkrüppelteb kreuzen müssen. Aber wenn sie nicht blüht geht ja das auch nicht. Aber weißt Du wirklich ob das durch diese Inzucht ist, oder vermutest Du es nur? Das machen ja etliche so mit den Teebeuteln. Ob es es da auch so kommt? Vllt. Mache ich im Gewächshaus auch nur eine Sorte. Ich habe ja noch im Freiland und zu Hause auf dem Balkon Möglichkeiten. Hatte ewig nicht mehr vorgezogen. Nur die Wilde jetzt zum 3. Mal.
Ich habe mich immer mit den ersten Geiztrieben im Gewächshaus neue Stecklinge gemacht. Die sind dann später gekommen und standen bis zum Frost. Aber die Tomaten schmecken mir im Oktober/November nicht mehr.

Ich habe mir überlegt die Lilanen Kartoffeln die ich zum einpflanzen nehmen möchte, in ein Topf zu stecken und dann darauf mal veredeln. Ich könnte mir zwar vorstellen das die Tomaten gut versorgt werden, aber die Kartoffeln wenig sind. Aber der Spaß am Gärtnern muss mal endlich wieder kommen. Das Vorziehen war schon schön.

[TomatenMic]

Ich habe mir ja zu Samenfesten und F1 folgendes Video angesehen. Hier wurde das ja auch mit der selbstung bei F1 gesagt. 

Ich frage mich ob das mit der Verkrüppelung dann immer passiert wenn ich das Teesieb darum mache. 

Wenn ja, verkrüppeln sie von Jahr zu Jahr mehr, oder vor allem nach dem 6. Jahr?

Ich Frage mich ob das dann so Sinn hat. Ich denke ja das es dann besser wäre das ganze Gewächshaus mit den gleichen Pflanzen zu nutzen. Ich vermute das dann die Chance höher ist das sie sich untereinander bestäuben und das besser ist. 

Nur was ich mich frage ist, wenn ich wie der Wind rüttel und sie sich dann auch selbst befruchtet, ob das nicht auch einer Selbstung gleicht. Sie bestäubt sich ja auf jeden Fall selbst.  

Ich hatte bislang ja nur eine Cocktailtomate, die sich über drei Jahre selbst ausgesäht hat. Ansonsten habe ich es nie so lange mit den Samen gemacht. Vllt doch keine so gute Idee zu viele unterschiedliche Sorten in einem Gewächshaus zu nutzen. 
Draußen bestäuben aber auch Bienen und andere Insekten fremd. Die Idee Tomatenpflanzen zu haben die auf den eigenen Garten abgestimmt sind, ist ja eigentlich nicht schlecht. Aber wenn die eh später verkrüppeln, hat man die Sorte ja auch wieder verloren. Denke ich zu kompliziert oder ist das tatsächlich alles so?
https://m.youtube.com/watch?v=U1MK2sWU3dg

[Anne Rosmarin]

Manchmal verhüte ich mit teebeuteln oder Vlies, manchmal nicht(Zeitfrage). Aus den verhüteten sind bisher immer gesunde und große Pflanzen gewachsen, da ist noch nie was verkrüppelt. Natürlich befruchten die sich selbst, falls nicht hätte man ja eine Verkreuzung.