Hallo allerseits,
ich habe seit ein paar Jahren immer wieder Tomaten auf meiner Terrasse und probiere mich durch diverse Sorten. Mit den Jahren sind es immer mehr verschiedene Töpfe und Sorten geworden.
Meistens bekomme ich für mein Gefühl recht viele Tomaten dabei raus, der Wuchs sieht aber immer wieder alles andere als Gesund aus!
Seht einfach mal auf den beiden Fotos. Ich kann leider nicht so recht einschätzen woran der doch teilweise Krüppelhafte Wuchs liegt:
Zu kleine Töpfe?
Der kleinste mit spartanischen Johannisbeertomate misst 9L, der Rest ETWAS mehr...
Zu wenig Nährstoffe?
Anfangs neue Erde mit etwas Kompost und Tomatendünger von Aldi, dann eine lange Zeit nichts gemacht, seit einem Monat dann einmal die Woche fertigen Flüssigdünger.
Zuviel Sonne?
Die Tomaten stehen in der Prallen Südsonne! Gerade die in der Mitte der Terrasse sind eigentlich den ganzen Tag in der Sonne, die die am Rand stehen haben zumindest morgens erstmal Schatten.
Hatte noch nie Probleme mit Krankheiten (glaube ich). Zumindest die Früchte waren immer ok und hatten nie braune stellen. Schmecken auch wunderbar, aber dass die Pflanzen zum Teil keine Blätter haben und nur Gerippe sind empfinde ich schon als Merkwürdig. Vielleicht ist es auch eine Kombination unterschiedlicher Ursachen?
Die Pflanzen an der Seite haben etwas größere Töpfe, etwas mehr Schatten und sehen etwas besser aus... Bevor ich nun aber anfange neue Kübel zu kaufen dachte ich ich frage besser mal die Experten
Achso, ich habe gerade folgende Sorten: Small Egg Wildtomate, Sunviva, gelbe Johannisbeere und Mexikanische Wildtomate. Letztere wächst ja super kompakt und fühlt sich scheinbar am wohlsten. Sunviva ist sicher keine Sorte, die in den Kübel gehört, auch wenn sie den größten Topf abbekommen hat. Und Small Egg schmeckt granddios - sieht in der Mitte der Terrasse aber echt erbärmlich aus - die zweite Pflanze am Rand macht sich etwas besser... die Jaohannisbeertomate hatte ich schon lange für tot erklärt, aber sie trägt immer wieder neue Früchte...
Seiht für mich nach massivem Nährstoffmangel aus. Aber um das genauer zu sagen (und auch Schädlinge ausschließen zu können) bräuchte man Bilder auf den die Blätter und Triebe genauer zu erkennen sind.
Ich würde die Tomaten mal vernünftig hoch binden. Entweder für jeden Trieb einen Stab oder rund um den Topf Stäbe stecken und außenrum kreisförmig Schnüre drumrum, an denen sich die Triebe anlehnen können. Wildtomaten wuchern, aber sie sollten nicht wild in der Gegend rumklappen oder gar auf dem Boden scheuern.
Ich denke nicht, dass die Sonne das Problem. Aber bei 9 Liter Töpfen braucht man sehr viel Dünger und er muss die richtige Zusammensetzung (NPK-Verhältnis) haben. Nicht einfach irgendwas wo "Dünger" draufsteht.
Ich würde mir 90 Liter Maurerkübel aus dem Baumarkt besorgen und unten Löcher reinmachen.
Als Erde würde ich gewachsene Erde nehmen. Also z.B. lehmige Maulwurfshügelerde von einer unbehandelten Wiese oder direkt Erde von einem Neubaugebiet, wo die oberste Erdschicht weggebaggert wird (fragen!).
Diese Erde ist dann Grundlage und braucht dann nur noch jährlich mit Kompost verbessert werden, wie in einem Garten.
Die Kübel würde ich generell immer an die Wand stellen und die Pflanzen etwas aufbinden bzw. die Teile, die auf dem Boden liegen Pflanzenroller drunter stellen, damit Luft rankommt.
Ausgeizen braucht man diese Sorten nicht. Mehr Erde bedeutet immer auch mehr Reserven für die Pflanze und das Wasser hält auch ein bischen länger.
Aber Jeder muss für sich entscheiden, was für Ihn am besten ist.
Wenn sich alle Experten einig sind, ist Vorsicht geboten.
@Mayaperisicum: Ich hab mal Fotos der Blätter angehängt. Sieht für mich bei allen Pflanzen sehr ähnlich aus. Etwas besser hochgebunden hab ich die Tomaten gestern noch - soweit es denn ging. Hab immer etwas Angst dass die Äste brechen. Nächstes Jahr muss ich einfach früher beginnen große/starke Stäbe zu verwenden.
Achso, und mal eben die Zusammensetzung der von mir verwendeten Dünger:
Der "feste Dünger" von Aldi (Park Tomatendünger mit Guano), den ich direkt beim Pflanzen hinzu gegeben habe hat 6% Stickstoff, 2% Phosphat, 8% Kaliumoxid, 8% wasserlösliches Kaliumoxid, 4% Magnesium, 15% Gesamt-Calciumoxid.
Der Flüssigdünger, den ich danach ab und zu verwendet habe (Gardol Pure Nature Bio Tomatendünger), der hat 4,5% Stickstoff und 6% Kaliumoxid. Wie gesagt, damit hab ich weniger regelmäßig gedüngt als ich es laut Anleitung hätte tun sollen. Da ich die letzten Jahre aber tatsächlich nie irgendwie nachgedüngt hatte, hätten sich diese Pflanzen eigentlich glücklich schätzen sollen
@Kuno: Solche Eimer mag ich mir leider nicht auf die Terrasse stellen, aber ich werde es zumindest mal ausprobieren mir 1-2 20 Liter Kübel für die größer wachsenden Tomaten hinzustellen, und gucke wie sich das im Vergleich verhält. Ich gieße in der Regel einmal Abends, häufiger komm ich da nicht zu. Da ists für die Pflanzen vielleicht wirklich nicht schlecht, wenn sie mal etwas mehr Vorrat an Erde und Platz haben.
Ist es denn wirklich so, dass ich die Erde aus den vergangen Jahren immer wieder nutzen kann, wenn ich sie mit neuem Kompost versorge? Die Töpfe aus den letzten Jahren waren immer so stark verwurzelt, dass ich das Gefühl hatte jegliche Erde wurde durch Wurzelfädchen ersetzt. Gut, Voraussetzung ist vermutlich ja auch noch, dass meine Tomaten wirklich keine Krankheiten haben...
(25.08.19, 15:40)JanB schrieb: Achso, und mal eben die Zusammensetzung der von mir verwendeten Dünger:
Der "feste Dünger" von Aldi (Park Tomatendünger mit Guano), den ich direkt beim Pflanzen hinzu gegeben habe hat 6% Stickstoff, 2% Phosphat, 8% Kaliumoxid, 8% wasserlösliches Kaliumoxid, 4% Magnesium, 15% Gesamt-Calciumoxid.
Der Flüssigdünger, den ich danach ab und zu verwendet habe (Gardol Pure Nature Bio Tomatendünger), der hat 4,5% Stickstoff und 6% Kaliumoxid. Wie gesagt, damit hab ich weniger regelmäßig gedüngt als ich es laut Anleitung hätte tun sollen. Da ich die letzten Jahre aber tatsächlich nie irgendwie nachgedüngt hatte, hätten sich diese Pflanzen eigentlich glücklich schätzen sollen
Glücklich schätzen, solltest eher Du dich, dass die Tomaten sich das bisher gefallen ließen.
Der zweite Dünger taugt nicht für deine Tomaten. Da fehlt P und Mg.
Die Blätter zeigen alle sehr starke Mangelerscheinungen. Besorge Dir einen richtigen Dünger, der alle Nährstoffe enthält und deutlich mehr K als N hat. Dann dünge damit regelmäßig.
(25.08.19, 15:40)JanB schrieb: Ist es denn wirklich so, dass ich die Erde aus den vergangen Jahren immer wieder nutzen kann, wenn ich sie mit neuem Kompost versorge? Die Töpfe aus den letzten Jahren waren immer so stark verwurzelt, dass ich das Gefühl hatte jegliche Erde wurde durch Wurzelfädchen ersetzt. Gut, Voraussetzung ist vermutlich ja auch noch, dass meine Tomaten wirklich keine Krankheiten haben...
Erde, wir sprechen von Erde!
Wenn Du am Ende der Saison nur noch einen reinen Wurzelknoten im Topf hast, dann ist das nix was Du wiederverwenden könntest. Den Wurzelballen kannst Du auf den Kompost hauen, aber nicht wieder in Töpfe.
Alte Erde hingegen kann man mit Kompost (reichlich) und Dünger wieder startbereit machen für die nächste Saison.
Ja, immer vorausgesetzt, dass die Pflanzen perfekt gesund waren.
Danke für eure Antworten. Ich werde mich um meine Tomaten im nächsten Jahr wohl mal etwas besser kümmern denke ich
Aber spannend, dass ein expliziter Tomaten-Flüssigdünger nicht das enthält, was er sollte... Hab bisher tatsächlich nie auf die enthaltenen Nährstoffe geachtet sondern mich drauf verlassen, dass das wohl passen sollte. Nunja, man lernt ja dazu...
(28.08.19, 13:13)JanB schrieb: Danke für eure Antworten. Ich werde mich um meine Tomaten im nächsten Jahr wohl mal etwas besser kümmern denke ich
Aber spannend, dass ein expliziter Tomaten-Flüssigdünger nicht das enthält, was er sollte... Hab bisher tatsächlich nie auf die enthaltenen Nährstoffe geachtet sondern mich drauf verlassen, dass das wohl passen sollte. Nunja, man lernt ja dazu...
Nun ja... Fruchtzwerge und Milchschnitte werden auch als 'gesund' für Kinder propagiert und billigstes Trockenfutter mit viel Getreide und Fleischmüll als vollwertige Hunde- und Katzennahrung. Man glaubt was man glauben will!
(28.08.19, 13:35)XamazoneX schrieb: Nun ja... Fruchtzwerge und Milchschnitte werden auch als 'gesund' für Kinder propagiert und billigstes Trockenfutter mit viel Getreide und Fleischmüll als vollwertige Hunde- und Katzennahrung. Man glaubt was man glauben will!