Grüß euch
Ich selbst habe noch keine Tomate mit BEF probiert habe aber gehört dass wenn man die betroffenen Stellen großzügig ausschneidet man die Tomaten noch essen kann.
Wie sind eure Erfahrungen mit Blütenendfäule?
Lohnt es geschmacklich betroffene Früchte an der Pflanze reifen zu lassen oder doch lieber gleich entsorgen?
07.07.22, 22:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.07.22, 22:43 von Lustiger Mann.)
Da ich meine Tomaten nur wenig gieße, trifft es mich immer wieder mit der Blütenendfäule (BEF). Oft bekomme ich das viel zu spät mit, dass die Tomaten von der BEF betroffen sind.
Sind die Tomaten zu ausgehöhlt oder sehr stark von der BEF betroffen, macht es kaum Sinn hier rum zu schnipseln. Diese Tomaten werden dann sofort entsorgt.
Hast du aber eine braune oder schwarze Stelle am unteren Ende der Tomate, schneide die von der BEF befallenen Stellen einfach raus. Im Lauf der Zeit bekommst Du dann mit, wie viel du bei welchem Befall heraus schneiden musst.
Die BEF ist ja an für sich keine Krankheit, sondern nur eine Mangelerscheinung. Bei unreifen Früchten entscheide ich meistens aus dem Bauch heraus. Wie stark ist die Frucht schon befallen, in welchem Reifestadium ist die Frucht, wie viele Früchte befinden sich an der Pflanze, wie wird sich die Frucht bei deutlicher Wasserzufuhr höchstwahrscheinlich entwickeln. Klingt jetzt vielleicht wahnsinnig kompliziert, ist aber wie beim Linksabbiegen beim Autofahren einfach Gewohnheitssache. In den Außenspiegel gucken, Blinker setzen, Fahrspurwechsel, Gegenverkehr und Lichtzeichen beachten, Lenkrad nach links drehen und Gas geben, in die Nebenstraße abbiegen. Klingt ebenfalls kompliziert, oder? Machst du aber meist jeden Tag mehrmals! Genauso wird die Entscheidung, welche Tomate wird entsorgt, im Lauf der Zeit ein ganz mechanischer Ablauf.
Hast du eine Fleischtomatenpflanze und daran hängen 10 Früchte und mehr und die entsprechende Frucht ist schon merklich befallen, entsorge ich diese.
Ein ganz krasses Beispiel hänge ich hier als Bild an. Diese German Gold sollte zum Nachreifen mit in den Keller. Als ich sie pflückte kam das böse Erwachen. Hätte ich diesen Fall nicht im November, sondern im Juli gehabt, wäre die Frucht sofort entsorgt worden. Solche Früchte werden geschmacklich nie mehr etwas. Ein paar kleine braune Stellen machen bei der Fruchtgröße jedoch meist kaum einen Unterschied aus.
Vielen Dank für deine Antwort. ich experimentiere dieses Jahr etwas mit der Gießmenge im Freiland und da kommt es häufiger zur BEF.
Sehr beruhigend zu hören dass leicht betroffene Früchte durchaus noch genießbar sind.
Ich hatte BEF vor 2 Jahren als ich nicht täglich gegossen habe.
Also immer mal einen Tag ausgelassen habe. Seit ich täglich gieße habe ich keine BEF mehr.
Die Früchte vor 2 Jahren waren voll genießbar. Die dunklen Stellen waren lediglich ein optisches Problem, rausschneiden und gut ist. Die dunklen Stellen sind ledrig und ungenießbar, mehr nicht.
Wenn sich alle Experten einig sind, ist Vorsicht geboten.
08.07.22, 09:05 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.07.22, 09:07 von Lustiger Mann.)
(08.07.22, 07:28)Flomate schrieb: ich experimentiere dieses Jahr etwas mit der Gießmenge im Freiland und da kommt es häufiger zur BEF.
Sehr beruhigend zu hören dass leicht betroffene Früchte durchaus noch genießbar sind.
VG.Florian
Anfangs war ich sehr skeptisch, was das wenig oder gar nicht Gießen anging. Die Tomaten haben aber einen völlig anderen Geschmack, wenn du sie wenig gießt. Mir wurde ja immer gesagt: Tomaten muss man viel gießen. Du musst die Tomaten aber von Anfang an auf wenig Gießen trimmen. Also selber aussäen und dann, wenn sie die ersten Blätter haben nur noch mäßig gießen. Probier das einmal mit einer gekauften Tomatenpflanze aus. Da wirst du wenig Freude mit wenig Gießen haben. Habe ich einmal ausprobiert, als ich noch der fröhliche Onkel mit dem Experimentierkasten war. Da wurde so ziemlich alles ausprobiert, was ich gelesen habe.
Falls Du Obstbäume, insbesondere Äpfel und Birnen auf dem Grund hast, wirst du kaum einen Apfel finden, der so toll ist, wie im Supermarkt. Die sind mit Würmern befallen, auf der einen oder anderen Seite leicht faulig, da sie vom Baum gefallen sind. Die Unerfahrenen schmeißen diese Äpfel einfach weg. Alleine Würmer im Apfel ist eine völlig fremde Galaxis im unendlichen Weltall des heimischen Gartens für diese Spezies. Schneidest du aber die wurmigen Stellen und die fauligen Stellen heraus, hast du in der Regel ein echtes Geschmackserlebnis. Das ist natürlich sortenabhängig.
Bei der Tomate ist das nicht ganz so schlimm wie beim Apfel. Schneide alles raus, was ungenießbar ist. Beim Apfel entscheidest du ja auch: Rentiert es sich überhaupt diesen noch zu verwenden oder schmeiße ich ihn einfach weg, weil zu viele faulige und wurmige Stellen drin sind.