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Probleme im Ambau
#1
Hallo Zusammen

Seit vielen Jahren baue ich Tomaten auf Terrasse auf Balkon an. Meist ca. 22 Sorten pro Jahr. Leider hatte ich die letzten 4 Jahre immer wieder Probleme, zuerst ein Totalausfall aufgrund Tomatenrostmilben, im nächsten Jahr war dieses Problem gottseidank vorbei (auch mit der Lupe konnte ich keine mehr feststellen). Dann aber immer wieder Probleme mit gelbem Laub, schwächerem Wuchs als in den Vorjahren, und starken Geschmackseinbussen. Als Ursache vermute ich Echten Mehltau, der erst in den letzten Jahren aufgetaucht ist. Auch andere Pilzkrankheiten wie Alternaria habe ich schon festgestellt. Die Tomaten stehen in Töpfen, und die Erde wird jährlich zu ca. 1/3 ausgewechselt. Gedüngt wird mit nährstoffreichem Kompost und etwas Kalk gegen die Blütenendfäule. Gerne würde ich die ganze Erde auswechseln, aber das schaffe ich nicht - ist einfach zuviel... Ich vermute aber auch eher, dass die Pilzsporen an der Hausfassade (Holz) überwintern, und das komplette Austauschen der Erde gar nichts bringen würde.  :huh:

Wenn ihr mir Tipps habt, wie ich meine Tomaten wieder gesund bekomme, bin ich sehr dankbar! ich habe mir gedacht vielleicht  Gesteinsmehl der Erde beimischen um die Abwehrkräfte zu stärken? evtl. Schachtelhalmbrühe auf die Blätter spritzen? oder ist das zu gefährlich wenn ich die Pflanzen nassspritzen muss? Sonst sind sie unter Dach.

Danke im Voraus
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#2
Hallo
und herzlich willkommen.
Besorge Dir zu aller erst einen Dampfreiniger. Mit dem dampfst Du die Hauswand (Holz) ab. Damit das Holz nicht kaputt geht nimmst das Zusatz Stück das aussieht wie bei einem Staubsauger, um das legst ein Mikrofaser Tuch. Dampfst die Hauswand ab und wischt mit einem sauberen Mikrofaser Tuch nach.
Um deine Kübel Pilzfrei zu bekommen nimmst einen Liter Klorix, das gibst in eine 10 Liter Gießkanne und verteilst diese Mischung auf der Erde Deiner Kübel. Das bitte im zeitigen Frühjahr machen.
Nun musst Du die Erde Deiner Kübel frisch düngen.
Bitte kaufe Dir hierzu einen Tomatendünger in dem Mykorrhizza Pilze drin sind. 
Ziehe bitte Deine Tomaten Pflanzen selber an, das lohnt sich. Hierzu die Erde in der Mikrowelle 15 Min. auf höchster Stufe kochen!!!
Alles andere findest im Forum...wir sind gerne bereit Dir weiter zu helfen.
LG asmx
Die Tomate ist eine Frucht, die wohl unmittelbar aus dem Paradiese zu uns gekommen sein muß, und wenn sie nicht die hesperidischen Äpfel bedeutet, gewiß der Apfel gewesen ist, den Paris der Venus bot, sehr wahrscheinlich auch der, welchen die Schlange zur Verlockung der Eva anwendete.
Eugen van Vaerst
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#3
Zunächst mal vorweg: Es gibt keine Methode mit der man "auf Vorrat" irgendwelche Krankheiten in der Zukunft verhindern kann.

Man kann allerdings möglichst hygienisch arbeiten, um nichts aus dem Vorjahr in die nächste Anbausaison zu verschleppen.
Dazu gehört das gründliche Reinigen von Töpfen, Stäben, Anbindematerial etc. 
Erde hingegen reinigt man nicht, sondern tauscht man aus. Komplett. Sonst macht das keinen Sinn.
Denn falls man Erde überhaupt jemals keimfrei bekommt, dann ist darin auch alles tot, was für das Wachsen der Pflanze elementar ist: Mikroorganismen, die die Nährstoffe pflanzenverfügbar machen etc.

Gelbe Blätter, kümmerlicher Wuchs, Geschmackseinbussen sind für mich keine eindeutigen Beweise für Krankheiten. Da kann auch das Klima und vor allem die Düngung die Ursache sein. Gerade wenn Du jedes Jahr nur 1/3 der Erde austauscht, ist es doch logisch, dass die Erde immer ausgelutschter ist an Nährstoffen.

Bist Du Dir ganz sicher, dass es Alternaria war? Und wenn ja, von welchem Alternaria reden wir? Alternaria solani oder Alternaria alternata?

Fangen wir doch mal von vorne an:
Wieso kannst Du nicht die gesamte Erde austauschen?
Von wie vielen Töpfen und welcher Topfgröße sprechen wir?

Ich an deiner Stelle würde die Erde komplett austauschen, Balkon und Töpfe etc. gründlich reinigen und einen wirklich sauberen Neustart machen.

Die Jungpflanzen kannst Du frühzeitig ein Mal mit Schachtelhalmextrakt einsprühen, aber nicht, wenn die Sonne drauf scheint und nur wenn die Temperaturen so hoch sind, dass die Blätter auch schnell wieder abtrocknen. Damit schützt Du zumindest die Jungpflanzen. Wichtig dabei ist, dass auch der Boden gründlich benetzt wird mit dem Schachtelhalm, damit vom Boden keine Krankheitserreger nach oben spritzen können.

Regelmäßiges Einsprühen der Pflanze würde ich nicht empfehlen, weil Tomaten nun mal keine nassen Blätter mögen, jedenfalls nicht über längere Zeit. 

Gesteinsmehl in der Erde schadet auf keinen Fall. Viel wichtiger ist aber eine ausgewogene und zur Tomate passende Ernährung über die ganze Saison. Es ist nicht damit getan, im Mai eine brilliante Kübelerde zu mischen und dann zu glauben, das reiche für die ganze Saison.

Wenn Du Probleme mit echtem Mehltau hast, dann solltest Du vor allem für eine ordentliche Belüftung der Pflanzen sorgen. Also nicht zu viele Triebe stehen lassen, ausgeizen und regelmäßig Blätter entfernen, so dass die Luft auch wirklich gut zwischen den Pflanzen hindurch kann.  Echter Mehltau ist normalerweise erst im Hochsommer ein Problem, wenn die heiße Phase beginnt, kannst Du die Pflanzen vorsorglich mit Lebermoosextrakt einsprühen. Das verhindert die Ansiedelung des Mehltaus. Wenn er bereits da ist, dann hilft Lebermoos nicht mehr. Dann würde ich alle befallenen Blätter entfernen und eben gründlicher auslichten.

Grundsätzlich hilft nur Wachsamkeit. Du musst deine Pflanzen, vor allem auch die in der Mitte oder weiter hinten stehen, regelmäßig anschauen. Dann kannst Du eingreifen, wenn ein Befall beginnt und die befallenen Blätter entfernen (nicht in den Kompostmüll). 

Auf auf den Kübeln sollten keine Blätter oder sonstige Pflanzenreste vor sich hin rotten, von denen sich Pilze ausbreiten können.

Wenn man einen Befall in den Anfängen erwischt, dann reicht es oft, großzügig alles Verdächtige zu entfernen, notfalls auch mal einen ganzen Trieb wegzuschneiden. Tomaten wachsen schnell und stecken derartige Schnittmaßnahmen gut weg.

Wachsamkeit ist besser als ein vorbeugender Overkill, über den sich die allgegenwärtigen Pilzsporen etc. eh nur schlapp lachen. tongue
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#4
Hallo Clint Black,

wie viel Liter Erde umfassen Deine Kübel pro Pflanze? Finde ich erst einmal ne wichtige Info.

LG Tubi
Liebe Grüße, Tubi
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#5
Ich möchte keine Klorixtomaten essen....

Düngst du auch noch mineralisch? Meiner bescheidenen Meinung nach ist deine Erde gänzlich ausgelaugt und auch das auffrischen mit kompost ist nicht wirklich Planzenverfügbar... da Mikrolebewesen in Töpfen nicht so gerne leben. zumindest nicht in den Maße wie in Gartenerde.
Ein größerer Austausch der Erde (am Besten Komplett) in Kombination mit einer von Anfang an guten mineralischen Düngung sollte dir starke wiederstandsfähige Pflanzen bescheren - die auch den Pilzen keine Angrifsfläche bieten..
Gruß Kati

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#6
Hallo zusammen

Erstmal vielen herzlichen Dank für eure umfangreichen Antworten! Betreffend eurer Fragen, alle Pflanzen ziehe ich selber aus Samen (Samen von Manfred Hahm aber ich kreuze auch selber). Die Tomaten stehen in Töpfen mit 50cm Durchmesser. Bewässerung mit Tröpfchenbewässerung 2x Pro Tag ca. 15min (je nach Bedarf). Ich wohne leider nicht im Parterre und die Treppen herunter ist ziemlich mühsam. Aus diesem Grund wechsle ich nur noch einen Teil der Erde. Ich habe aber auch schon die ganze Erde gewechselt, hat aber leider nichts gebracht. vermutlich, da die Sporen an der Holzwand überlebten.
Es kommt aber immer frischer Kompost dazu. Sowie eben etwas Kalk. Auf deine Frage Kati: Nein, ich dünge nicht mineralisch.... vielleicht eine blöde Frage,aber warum ist das nötig? neben N P K sind doch auch Mineralstoffe im Kompost enthalten, oder liege ich da falsch? Und Urgesteinsmehl würde ich ja auch hinzufügen.
Die Pilze waren Alternaria solani zumindest vom Schadbild her. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Pflanzen durch den echten Mehltau schon geschwächt waren. Ich habe ein paar Anwendungen mit Backpulver gemacht, hat etwas geholfen, aber leider auch nicht wirlich viel.

Ich denke ich versuche es einfach mal , die Bedingungen für die Pflanzen zu optimieren, sodass die Pflanzen gute Abwehrkräfte entwickeln können. Ich google somit mal das Forum durch nach der optimalen Erdmischung und zur Nachdüngung. Sicher finde ich da etwas dazu. Helfen Mykorrhiiza wirklich etwas in Töpfen? Ich könnte mir vorstellen, dass diese in Töpfen nicht lange überleben (zu heiss, Austrocknung etc). Lebermoosextrakt probiere ich gerne auch aus, aber auch da kann ich ja nicht zu häufig spritzen, sonst haben die Plfanzen ja ständig feuchte Blätter.
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#7
Bei der biologischen Düngung würde ich bleiben... lese Dich mal im http://www.bio-gaertner.de/ ein. Gebe die Schadbilder die Du vermutest ein. 
Ich bin in der Saison 2017 auf biologische Düngung umgestiegen (bin da aber noch lange nicht fit) und habe es nicht bereut.
Meine Tomaten in den Kübeln stehen halb in Kompost und halb in alter Kübel Erde. Die mische ich mir jede Saison frisch.
LG asmx 
Die Tomate ist eine Frucht, die wohl unmittelbar aus dem Paradiese zu uns gekommen sein muß, und wenn sie nicht die hesperidischen Äpfel bedeutet, gewiß der Apfel gewesen ist, den Paris der Venus bot, sehr wahrscheinlich auch der, welchen die Schlange zur Verlockung der Eva anwendete.
Eugen van Vaerst
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#8
Dann bin ich auch mal so frei.

Vorweg schließe ich mich der Meinung von Mayja + Kathi  an. 
Auch der Tippbiggrinampfstrahlen der Holzwände -von asmx- ist sehr gut.

Leider hatte ich die letzten 4 Jahre immer wieder Probleme, zuerst ein Totalausfall aufgrund Tomatenrostmilben, im nächsten Jahr war dieses Problem gottseidank vorbei (auch mit der Lupe konnte ich keine mehr feststellen). Dann aber immer wieder Probleme mit gelbem Laub, schwächerem Wuchs als in den Vorjahren, und starken Geschmackseinbussen. Als Ursache vermute ich Echten Mehltau, der erst in den letzten Jahren aufgetaucht ist. Auch andere Pilzkrankheiten wie Alternaria habe ich schon festgestellt

 Da fing es wohl langsam an.

Nährstoffmangel in der (weiter)Kultur..würde ich tippen.

Nein, ich dünge nicht mineralisch.... vielleicht eine blöde Frage,aber warum ist das nötig? neben N P K sind doch auch Mineralstoffe im Kompost enthalten, oder liege ich da falsch?

 Selbst Im Freilandanbau bei Lehm/Tonhaltigen Böden -die Nährstoffe gut speichern können- kommt es bei intensiverer Bodennutzung zu einer gewissen - einseitigen -"Auslaugen" .

Ich dachte auch immer: 1x Reichlich Kompost drauf und alles wäre gut. 
Ergebnisse:
Genau wie bei dir.Jedes Jahr wurde es eher schlechter .(Bei mir lag -zusätzlich-auch Kalkmangel an)

Bevor ich aber in Kompost/Herstellung/Anwendung-mein Lieblingsthema -abschweife .. .

Deine Kübelerde..ist ausgelaugt.
Buddel dein besagtes 1/3 Erde raus.
Vorschlag 1)
Gib Kalkstickstoff auf die verbliebenen 2/3 drauf.
(Dieser "desinfiziert" zum Teil ).
Halte dich bei der Dosierungsanweisung der Hersteller am unteren Limit !!

(Mit Kalkstickstoff kann man auch den Kompost/er impfen,wenn der N-Anteil zu niedrig ist)

Vorschlag 2)

Branntkalk:
Blütenendfäule ist damit vorerst geschichte. Davon nach Herstellerangaben-untere Limit- dosiert in die Kübelerde.
(Auch idealer Kompostverbesserer. Meine anfallende Holzasche aus dem Kaminofen reicht bei mir -dafür-nicht aus )

Dann benötigt deine ausgelaugte Erde-höchst vermutlich- P.

Patentkali/Kalimagnesia  würden das ausgleichen.
ABER: Dosierung ..sehr minimal halten.

Deinen N-Mangel müsstest du auch ausgleichen.
Nur lässt Kalk etliches von N "verdunsten".

(Darum würde ich dir eine einmalige Kalkstickstoffgabe eher empfehlen.)
In 13 Jahren habe ich es einmalig in meinem GH aus probiert. Auch wenn ich eher in der Bio-Ecke angesiedelt bin,es hat meinen GH-Boden durchaus gut desinfiziert.. Yes  .

Ich für meinen Teil habe einiges an Hühnermist mit im Kompost.
(Guano für arme.. :lol:  )
Trotzdem hohle ich mir -zusätzlich- noch Pferdemist mit reichlich Strohanteil zum Aufsetzen.

Erst mit diesem Starkkompost + Branntkal..reicht bei mir die Nährstoffversorgung im Freiland/GH-Anbau aus.

Darum hinterfrage ich auch mal dein Kompostmaterial.
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#9
Hallo Clint Black,

Nötig? ich weiß es nicht - das entscheide selber. Meine Erfahrung auf Balkon und Terasse haben mich gelehrt, das ich weder mit Kompost, noch mit Mist und Brennesseljauche eine konstante Versorgung mit Nährstoffen im Kübel sichern konnte. Eine regelmäße mineralische (schnell verfügbarer) Düngung hat mir geholfen. Anders sehe ich das im Garten - da dünge ich natürlich biologisch, sowohl mit Pflanzenjauchen, als auch mit Kompost. Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke das der organische Dünger nicht sofort Pflanzenverfügbar ist und erst von Mikroorganismen, Enzymen und anderen aufgespalten werden muss um von der Pflanze aufgenommen zu werden - In Kübeln mit Kultursubstraten sind jedoch - soweit ich weiß - nur wenige Organismen enthalten, die dazu fähig sind.

Die alten Tomaten entsorgst du aber nicht auf dem Kompost - um die Pilze damit wieder in die Kübel-Erde zu holen?
Gruß Kati

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