Samtflecken (Cladosporum).
Typisch im Gewächshaus bei hoher Luftfeuchtigkeit und zu schlechter Belüftung.
Sofortmaßnahme: Alles Befallene großzügig entfernen!
Zukünftig:
1.) Dringend besser lüften, für mehr Durchzug sorgen. Evtl. eine Scheibe an der Rückseite des GWH entfernen, wenn nur vorne eine Tür ist.
2.) Blattmasse entfernen. Gründlich. Reichlich. Damit die Pflanzen besser belüftet werden.
Jetzt können Tomaten auch untenrum schon entlaubt werden, weil dort i. d. R. schon abgeerntet ist.
3.) Pflanzenreste, Blätter, befallene Früchte etc. sicher und gut verpackt (in verschlossener Plastiktüte) im Müll entsorgen.
Auch nichts auf dem Boden liegen lassen. Hände/Unterarme hinterher gründlich waschen und am besten die Kleidung wechseln, ehe man wieder zu den Pflanzen geht. Wir sprechen hier von Pilzsporen, die sich superleicht über die Luft verbreiten, da müssen wir ihnen nicht noch helfen und sie rumtragen.
4.) Zum Ende der Saison die oberste Bodenschicht abtragen und alle Wurzel- und Pflanzenreste sehr gründlich entfernen, denn darauf überleben die Sporen für das nächste Jahr.
5.) Das GWH gründlichst heiß auswaschen. Optimal wäre sogar eine leichte Chlorlösung.
4. und 5. sind um das Wiederauftreten in der nächsten Saison zu verhindern. Samtflecken bürgern sich nämlich gerne im GWH ein und dann hat man das Problem Jahr für Jahr. Bissl Aufwand lohnt also.
Grundsätzlich könnte man versuchen, nach dem Auslichten der Pflanzen und Beseitigen aller befallenen Blätter mit Schachtelhalmbrühe mehrfach (3 x im Abstand von je 7 Tagen) zu sprühen, um die erneute Ansiedlung des Pilzes zu erschweren. Dann müsste aber auch der Boden und die GWH-Teile, die die Pflanzen berühren damit gut angefeuchtet werden. Ist Aufwand und ergibt höchstens eine 50%-ige Sicherheit, denn der Pilz ist hartnäckig.
Ist halt die Frage, wie viel Arbeit man sich machen möchte.
Ich setze Schachtelhalmbrühe (= ein sehr starker Schachtelhalmtee, abgekühlt) sehr gerne ein, weil er auch anderen Pilzen, Mehltau etc. das Leben schwer macht. Wirkt fungizid und schädigt dabei die Nützlinge nicht.