26.10.20, 22:02
Hallo allerseits,
der Herbst ist nun ja schon ziemlich präsent, und in meinen Freilandkübeln haben einige Pflanzen bereits Schluß gemacht. Die Tomaten, die noch draußen hingen, habe ich heute geerntet, unabhängig von Grad der Röte, mal sehen, was mit Zimmerreifung noch geht. Ich möchte die Gelegenheit zu einem kleinen Fazit nutzen:
Allgemein: das Tomatenjahr war bei mir nicht gerade super, aber insgesamt doch noch ok. Standortmäßig sind die Pflanzen auf dem geschützen Balkon stattlicher geworden und haben zunächst reicher getragen, als die Hitze kam, hat dort eigentlich nur die Brandywine Pink weiter gemacht, die anderen haben pausiert. Im Garten im (Halb)Schatten waren die Pflanzen später dran, haben aber ertragsmäßig gut aufgeholt, so dass es dort letztlich mehr zu holen gab. Die exponiert aufgestellten Pflanzen ("sonnig") haben die etwas happige Frühsaison nicht so gut vertragen und sind recht mickrig geblieben, mit entsprechendem Ertrag. - Als Lehre würde ich für diesmal den Eindruck mitnehmen, dass es sich lohnen könnte, die Pflanzen länger vorzuziehen und erst Ende Mai / Anfang Juni raus zu setzen. Allerdings fehlt mir dazu im Haus etwas der Platz.
Zu den einzelnen Sorten (Reihenfolge zufällig):
Tigerella: Schlecht gekeimt. Eine Mickerpflanze mit drei eher kleinen Früchten. Eigentlich habe ich mit der Sorte gute Erfahrungen. Neues Saatgut besorgen?
Maiglöckchen: Beide Pflanzen schon früh gescheitert.
Fireworks: Ging so, mehr auch nicht. Geschmacklich ok.
Brandywine Pink: Überraschend gut gediehen (verglichen mit dem Vorjahr), hat von der Hitze anscheinend profitiert, lecker. Die genommenen Samen sehen sehr klein aus, schaumermal.
Sweetie: Je nach Platzangebot großwüchsig, nach mittelmäßigem Start unermüdlich knubbelnd, auch jetzt noch, zur heißen Zeit Schalen recht derb, in Regenperioden Neigung zum Platzen. Insgesamt die produktivste Sorte.
Whippersnapper: Kleinwüchsig. Eine Pflanze hat früh und reichlich gefruchtet, eine zweite ist ausgeschieden. Geschmack etwas zwiespältig beurteilt. Wird wahrscheinlich nicht weiter angebaut.
Hellfrucht: Eine der exponierten Mickerpflanzen, immerhin noch sechs Früchte, im Grunde wohl recht hart im Nehmen, geschmacklich "unauffällig". - Hat bei mir noch nie komplett versagt, aber auch nicht brilliert.
Green Zebra: Anfangs sehr stattliche Pflanzen, etwas Probleme mit Blütenendbräune, Fruchtansatz eher sparsam, länger "Hitzefrei", lecker.
Black Zebra: Ertrag mittelmäßig, Geschmack m.E. enttäuschend. Wird nicht weiter verfolgt.
Chadwick Cherry: Hat, abgesehen von Hitzefrei, konstant geknubbelt, Geschmack ok, hart im Nehmen.
Coffee Stripes: Kam nicht recht aus den Startlöchern, wenige Früchte, den richtigen Erntezeitpunkt habe ich nicht immer erwischt, zwischendurch lecker, danach etwas fad werdend. Mal sehen ...
Land unter: Sah zunächst etwas enttäuschend aus, auf dem Balkon eher wenig Frucht, im Halbschatten nach der Hitze fleißiger, aber teilweise spät dran, noch viele grüne Früchte da. Schmeckt gut.
Zagola: Leckere Fleischtomate, von der es auch im Kübel ein paar Früchte gibt. Macht mir Spaß.
San Marzano Orange: Wie beschrieben zwei Pflanzen mit recht verschiedenen Früchten, keine sah wie San Marzano aus. Kleine gelbe Eier mit Längsfalten, spärlich und geschmacklich fad. Noch kleinere hellrote glatte Eierchen, zeitweise reichlich und geschmacklich gut. Werde mich mit dem Saatgut aber nicht weiter beschäftigen...
Naka (unbekannte Sorte, selbst so getauft): Kleine rote Birnchen, nicht viele Früchte, Geschmack noch ok, wird bei fortschreitender Reife aber etwas mürbe und passt dann besser in die Soße als in den Salat.
Orangene Dattel unbekannte Sorte: Nur eine von zwei Pflanzen durch die Frühsaison gekommen, fruchtet gut und wird von der Enkeltochter gerne genascht, scheint aber in der dritten Generation etwas Süße verloren zu haben. Wirkt auf mich etwas zart besaitet und fragil.
Fuzzy Wuzzy: Hat zum Keimen eine Extra-Einladung gebraucht (s. eigener Thread) und kam somit erst vier Wochen nach den anderen raus, wirkt sehr zart, hat sich aber noch gut entwickelt und war zeitweise neben Sweetie die produktivste Sorte. Nach Aussage der Chefin sehr gut in Soßen (dem werde ich nicht widersprechen).
Ausblick? Samen habe ich aus Zeitgründen nur sehr wenig genommen. Werde wohl versuchen, auf vorhandene Bestände zurück zu greifen. Neue Sorten? Muss mal nach Dwarfs Ausschau halten, wegen Kübel und so. Und die Chefin wünscht sich wieder größere lilabraune Sorten, für das beste Caprese der Welt. Mal sehen, was die Zukunft bringt ...
Einen schönen und gesunden Herbst wünscht Martin
der Herbst ist nun ja schon ziemlich präsent, und in meinen Freilandkübeln haben einige Pflanzen bereits Schluß gemacht. Die Tomaten, die noch draußen hingen, habe ich heute geerntet, unabhängig von Grad der Röte, mal sehen, was mit Zimmerreifung noch geht. Ich möchte die Gelegenheit zu einem kleinen Fazit nutzen:
Allgemein: das Tomatenjahr war bei mir nicht gerade super, aber insgesamt doch noch ok. Standortmäßig sind die Pflanzen auf dem geschützen Balkon stattlicher geworden und haben zunächst reicher getragen, als die Hitze kam, hat dort eigentlich nur die Brandywine Pink weiter gemacht, die anderen haben pausiert. Im Garten im (Halb)Schatten waren die Pflanzen später dran, haben aber ertragsmäßig gut aufgeholt, so dass es dort letztlich mehr zu holen gab. Die exponiert aufgestellten Pflanzen ("sonnig") haben die etwas happige Frühsaison nicht so gut vertragen und sind recht mickrig geblieben, mit entsprechendem Ertrag. - Als Lehre würde ich für diesmal den Eindruck mitnehmen, dass es sich lohnen könnte, die Pflanzen länger vorzuziehen und erst Ende Mai / Anfang Juni raus zu setzen. Allerdings fehlt mir dazu im Haus etwas der Platz.
Zu den einzelnen Sorten (Reihenfolge zufällig):
Tigerella: Schlecht gekeimt. Eine Mickerpflanze mit drei eher kleinen Früchten. Eigentlich habe ich mit der Sorte gute Erfahrungen. Neues Saatgut besorgen?
Maiglöckchen: Beide Pflanzen schon früh gescheitert.
Fireworks: Ging so, mehr auch nicht. Geschmacklich ok.
Brandywine Pink: Überraschend gut gediehen (verglichen mit dem Vorjahr), hat von der Hitze anscheinend profitiert, lecker. Die genommenen Samen sehen sehr klein aus, schaumermal.
Sweetie: Je nach Platzangebot großwüchsig, nach mittelmäßigem Start unermüdlich knubbelnd, auch jetzt noch, zur heißen Zeit Schalen recht derb, in Regenperioden Neigung zum Platzen. Insgesamt die produktivste Sorte.
Whippersnapper: Kleinwüchsig. Eine Pflanze hat früh und reichlich gefruchtet, eine zweite ist ausgeschieden. Geschmack etwas zwiespältig beurteilt. Wird wahrscheinlich nicht weiter angebaut.
Hellfrucht: Eine der exponierten Mickerpflanzen, immerhin noch sechs Früchte, im Grunde wohl recht hart im Nehmen, geschmacklich "unauffällig". - Hat bei mir noch nie komplett versagt, aber auch nicht brilliert.
Green Zebra: Anfangs sehr stattliche Pflanzen, etwas Probleme mit Blütenendbräune, Fruchtansatz eher sparsam, länger "Hitzefrei", lecker.
Black Zebra: Ertrag mittelmäßig, Geschmack m.E. enttäuschend. Wird nicht weiter verfolgt.
Chadwick Cherry: Hat, abgesehen von Hitzefrei, konstant geknubbelt, Geschmack ok, hart im Nehmen.
Coffee Stripes: Kam nicht recht aus den Startlöchern, wenige Früchte, den richtigen Erntezeitpunkt habe ich nicht immer erwischt, zwischendurch lecker, danach etwas fad werdend. Mal sehen ...
Land unter: Sah zunächst etwas enttäuschend aus, auf dem Balkon eher wenig Frucht, im Halbschatten nach der Hitze fleißiger, aber teilweise spät dran, noch viele grüne Früchte da. Schmeckt gut.
Zagola: Leckere Fleischtomate, von der es auch im Kübel ein paar Früchte gibt. Macht mir Spaß.
San Marzano Orange: Wie beschrieben zwei Pflanzen mit recht verschiedenen Früchten, keine sah wie San Marzano aus. Kleine gelbe Eier mit Längsfalten, spärlich und geschmacklich fad. Noch kleinere hellrote glatte Eierchen, zeitweise reichlich und geschmacklich gut. Werde mich mit dem Saatgut aber nicht weiter beschäftigen...
Naka (unbekannte Sorte, selbst so getauft): Kleine rote Birnchen, nicht viele Früchte, Geschmack noch ok, wird bei fortschreitender Reife aber etwas mürbe und passt dann besser in die Soße als in den Salat.
Orangene Dattel unbekannte Sorte: Nur eine von zwei Pflanzen durch die Frühsaison gekommen, fruchtet gut und wird von der Enkeltochter gerne genascht, scheint aber in der dritten Generation etwas Süße verloren zu haben. Wirkt auf mich etwas zart besaitet und fragil.
Fuzzy Wuzzy: Hat zum Keimen eine Extra-Einladung gebraucht (s. eigener Thread) und kam somit erst vier Wochen nach den anderen raus, wirkt sehr zart, hat sich aber noch gut entwickelt und war zeitweise neben Sweetie die produktivste Sorte. Nach Aussage der Chefin sehr gut in Soßen (dem werde ich nicht widersprechen).
Ausblick? Samen habe ich aus Zeitgründen nur sehr wenig genommen. Werde wohl versuchen, auf vorhandene Bestände zurück zu greifen. Neue Sorten? Muss mal nach Dwarfs Ausschau halten, wegen Kübel und so. Und die Chefin wünscht sich wieder größere lilabraune Sorten, für das beste Caprese der Welt. Mal sehen, was die Zukunft bringt ...
Einen schönen und gesunden Herbst wünscht Martin