@Becca: Bestimmt hast du recht mit der Bewässerung. Ich meinte ja auch "...bzw. die Schichten darüber." Aber selbst das dürfte nicht in Frage kommen. Und wenn die mit Salzwasser strecken, klingt das ja plausibel.
Dennoch ändert das nichts daran, dass die "da unten im Süden" generell bessere Bedingungen haben und somit lässt sich auch leichter "Geschmack erzeugen". Doch ich bezweifle nach wie vor, dass das am Salzwasser liegt.
Zwecks darben: Hört man immer wieder, aber ohne den Hintergrund zu kennen, ist diese Info nutzlos. Grundsätzlich sucht sich eine Pflanze das zusammen, was sie braucht. Sofern es überhaupt da ist. Wenn also in tieferen Bodenschichten noch das vorhanden ist, was die Pflanze braucht, dann kann man "darben" lassen. Dazu gehört dann nicht nur weniger/kein Dünger, sondern auch weniger Wasser, um die Pflanze zu swingen, die Wurzeln tiefer zu strecken.
Eine magere Erde zu verwenden und dann gezielt nachzudüngen kann auch eine gute Methode sein. Denn oft meint man es zu gut und die Erde ist zu fett. Dann passiert dies: Die Pflanze kommt OHNE reich verzweigtes Wurzelwerk an das, was sie braucht. Aber dummerweise wird durch den osmotischen Druck verhindert, dass sich generell ein reiches Wachstum entfaltet. Ich habe genau diesen Fehler wider besseres Wissen bei meinem kleinen "Held" verbrochen: vor dem Umpflanzen die Erde gedüngt und nun wachsen keine Wurzeln mehr und die Pflanze bleibt zurück. Dazwischen gibr es dann noch viele Abstufungen, bis hin zu sichtbaren Schäden an der Pflanze. Wenn man es dann erst an der Oberfläche sieht, ist ja klar, was passiert ist. Weniger klar ist, wenn sich der Schaden, bzw die Schwäche nur unterirdisch ausprägt. Dann wundert man sich nur, weiß aber nicht warum.
Daher: Zuerst sollte man der Tomate die Chance geben, einen reichhaltigen Wurzelballen zu entwickeln, dann erst sind Düngegaben auch wirklich nutzbringend umsetzbar. Obendrein ist Salz der Aufnahme von Nährstoffen nicht gerade förderlich. Im obigen Fall wurde eigentlich schon das Richtige getan: mit Wasser durchspülen, um die Erde zu entsalzen und die Aufnahme der Nährstoffe zu ermöglichen, die die Pflanze wirklich braucht.
Es ist jetzt nur offen, inwieweit die Pflanze bereits irreversible Schäden erfahren hat, oder ob sie sich noch erholen kann. Ich drück mal die Daumen.
Anbei: selbst sogenannte "salzliebende" Pflanzen sind nicht wirklich an Salz interessiert. Sie haben vielmehr
raffinierte Methoden entwickelt, wie sie es wieder loswerden und das Wasser behalten können.
Somit möchte ich meinen, dass die Anreiner des Mittelmeers lediglich aus der Not eine Tugend machen und gerade soviel mit Meerwasser verschneiden, was die Pflanzen noch geradeso vertragen. Doch der Geschmack kommt vom guten Klima dort. Meine Meinung.
Und ich betone nochmal: Ich find's toll, wenn sich einer oder mehrere damit auch praktisch auseinandersetzen. Denn selbst wenn es nicht geklappt hat, kann man daraus Nutzen ziehen.
PS: bei den im Handel angebotenen Biodüngern sind die Mikroorganismen in hohem Maße beigefügt, die Aufschließung der Nährstoffe geschieht aufgrund der feinen Körnung ausserordentlich schnell. Ich konnte keine nennenswerten Verzögerungen feststellen.
Aber um sicher zu gehen und wenn's pressiert, sind die mineralischen Dünger freilich die bessere Lösung.